Das Leben ist zum Lernen da!
Ist das Leben zum Lernen da? Wir sagen ganz laut und klar JA. Warum aber hören dann viele Menschen nach Kindergarten, Schule und Berufsausbildung mit dem Lernen auf?
Dieser Frage widmen wir uns im aktuellen IFGE Blog. Außerdem schreiben wir über die schönen Seiten des lebenslangen Lernens und warum uns heute mehr Bildungsmöglichkeiten denn je offenstehen
Menschen: Von Natur aus Entdecker:innen.
Es liegt in der Natur des Menschen, dass wir Neues lernen, entdecken und erforschen möchten. Es liegt in der Natur, dass wir neugierig, wissbegierig und offen sind. Es liegt in der Natur, dass wir nicht an der Stelle treten, sondern uns in einem konstanten Wandel befinden. Denn was wäre die Menschheit ohne lernen, entdecken und erforschen? Dann hätte es große Errungenschaften, wie die Lokomotive, Strom oder das Smartphone, nie gegeben. Denn alle diese Erfindungen sind das Resultat von Lernen. Obwohl viele Soziolog:innen und Psycholog:innen das Bedürfnis Neues zu lernen und zu erforschen sogar als menschliches Grundbedürfnis betrachten, entsteht häufig der Eindruck, dass wir irgendwann aufhören zu lernen. Etwa dann, wenn Schule und Lehre abgeschlossen sind, die Familie gegründet ist und wir ein stabiles, routiniertes Leben führen. Stabilität gibt zweifelsohne Sicherheit, ist aber nicht zwangsläufig ein Garant für lebenslanges Zufrieden- und Glücklichsein.
Warum hören wir auf zu lernen?
Das Bedürfnis und Bestreben zu lernen wird häufig bereits im Kleinkindalter beschnitten. „Lass das liegen“, „Geh dort nicht hin“ oder „Das darfst du nicht angreifen, setz dich bitte einfach hin“. Kennen Sie diese Aussagen und Aufforderungen von sich selbst oder von Eltern aus ihrem Umfeld? Selbstverständlich brauchen Kinder Grenzen, Fakt ist aber auch, dass sie Freiraum zum Entdecken brauchen. Wenn wir Kindern diesen Freiraum in einem zu großen Ausmaß nehmen, nehmen wir ihnen langfristig die Möglichkeit und die Freude Neues zu lernen. Auch das österreichische Schulsystem reduziert bei manchen Kindern die Freude am Lernen, da es in starren, kollektiven und weniger in individuellen Formen und Fächern denkt. Was in der Kindheit und in der Schule seinen Anfang nimmt, setzt sich im späteren Leben oft fort. Stabilität im Beruf, Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber, Sicherheit statt Risiko – Diese Werte werden insbesondere, aber nicht nur, in älteren Generationen großgeschrieben. Die Folge: Der Alltag hält uns in Schach und unsere Einstellung hindert uns daran, Neues zu lernen und dadurch neue Wege zu gehen.
Wir sollten nie aufhören zu lernen.
Wer immer lernt, ist glücklicher. Das belegen viele Studien. Denn wer lernt, hat Erfolgserlebnisse. Wer lernt, kennt seine Stärken und Schwächen besser. Wer lernt, erschließt Wissen und Wissen erhöht das Selbstvertrauen. Alleine deswegen ist es so wichtig, dass wir nie mit dem Lernen aufhören. Das Schöne am Lernen ist auch, dass es auf vielfältige Art und Weise passieren kann. Wir können uns ein neues Fachbuch kaufen und unsere fachlichen Kenntnisse erweitern. Wir können eine Weiterbildung besuchen und damit die Basis für einen neuen Beruf legen. Wir können in der Selbsterfahrung uns selbst besser kennen lernen.
Lernen: Warum es im Alter immer schöner wird.
Nach Schule und Berufsausbildung setzen viele Menschen einen Punkt hinter das Wort Lernen. Nicht umsonst sagt man beispielsweise zu den Lehrlingen nach dem erfolgreichen Abschluss sie sind ausgelernt. Fakt ist aber: Wir lernen nie aus bzw. sollten nie auslernen. Denn, gerade erwachsenen Menschen mit mehr Lebenserfahrung und Selbstkenntnis bereitet lernen meistens viel Freude. Dann steht nämlich nicht mehr zwangsläufig Mathematik, Deutsch oder Biologie am Stundenplan, sondern genau jene Themen, die uns interessieren und mit denen wir uns mit Begeisterung beschäftigen. Während das Lernen in jungen Jahren oft als Muss, Zwang oder Übel betrachtet wird, wird es mit steigendem Alter zu etwas Selbstbestimmtem, Freiwilligem und Positivem. Dann wird vielen auch bewusst, dass Lernen die Basis für berufliche Veränderung und Selbstverwirklichung sein kann.
Lernen: Mehr Möglichkeiten denn je.
Unsere Gesellschaft ist heute diverser, bunter und offener denn je. Lebensläufe werden vielfältiger und Menschen haben mehr und mehr den Mut das Leben in ihrem selbstbestimmten Takt zu gestalten. Senior:innen, die sich an der Universität inskribieren. Menschen, die sich nach 30 Jahren im Job mit einer Weiterbildung nochmals umorientieren. Führungskräfte, die ihrer Branche den Rücken kehren und ganz unten in einem neuen Berufsfeld beginnen. Das alles und mehr ist heute möglich und wird zunehmend gelebt. Das alles ist Zeichen und Ausdruck des Lernens. Nicht nur gesellschaftliche Werte und Lebensstile wandeln sich, sondern auch die Möglichkeiten zu lernen. Wochenendkurse, berufsbegleitende Lehrgänge und Onlineausbildungen ermöglichen mehr und mehr Menschen den Zugang zu Bildung und das finden wir wunderbar.
IFGE: Raum und Rahmen um Neues zu lernen.
Lernen wird auch am IFGE großgeschrieben. Uns ist aber nicht nur wichtig, dass unsere Kursteilnehmer:innen Neues lernen und Wissen erweitern, sondern, dass auch wir als Institut stets mit der Zeit gehen. Und mit der Zeit zu gehen, bedeutet vor allem eines: Nämlich zu lernen. Von Expert:innen für unsere eigene Arbeit zu lernen. Aus den Rückmeldungen unserer vielen Absolvent:innen zu lernen. Und aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen.
Silvia Podlisca
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